Weniger Smartphone auf dem Jakobsweg

Der Jakobsweg ist eine wunderbare Chance für neue Gewohnheiten.

Warum?

Auf dem Jakobsweg bist du in einem so genannten “Pattern Interrupt”, also einer gänzlich anderen Umgebung als zuhause, einem gänzlich anderen Tagesrhythmus als zuhause, umgeben von gänzlich anderen Menschen und anderen Aufgaben als zuhause.

Es ist quasi alles anders für ein paar Wochen.

Und das ist deine Chance, um ungeliebte Gewohnheiten loszulassen und neue Gewohnheiten auszuprobieren.

Auf dem Jakobsweg hast du die Chance dich neu zu erfinden.

Und wenn du den Camino Frances gehst, dann bist du dort genau so lange unterwegs, wie die Fastenzeit zwischen Fasnacht und Ostern dauert.

Ist das ein Zufall? Wohl kaum.

Denn genau so lange braucht man, um sich eine neue Gewohnheit anzugewöhnen oder eine alte Gewohnheit abzulegen. Wenn du etwas 30 oder 40 Tage lang täglich tust, dann wirst du es am Ende dieser Zeit quasi automatisiert haben. Voilà!

Und auf dem Camino Frances kommt noch eine wunderbare Metapher hinzu. Denn dort gehst du stets nach Westen.

Wenn du morgens startest, geht die Sonne hinter dir auf, und dein Schatten wird vor dir sein.

Im Laufe des Tages wandert dein Schatten dann nach hinten, und du lässt ihn somit jeden Tag einmal hinter dir.

Dein Schatten, das kann das sein, was du loslassen möchtest. Und du kannst dabei täglich zuschauen, während du Richtung Santiago gehst.

So ziemlich jeder von uns hat ein Smartphone, und so ziemlich jeder von uns schaut viel zu oft rein.

Geht dir das auch so?

Als ich zuletzt den Jakobsweg ging, war es für mich keine Option mein Smartphone zuhause zu lassen. Die Kamera, das Telefon zur Buchung der einen oder anderen Nacht im Hotel, Whatsapp für neue und alte Freunde usw. waren einfach zu verlockend.

Darum hatte ich einfach für die Zeit meiner Pilgerreise zwei Dinge getan:

Alls süchtig machenden Apps habe ich vom Smartphone gelöscht (und später zuhause einfach wieder installiert – es gehen dabei ja keine Daten verloren). Also ging ich ohne Facebook, ohne Twitter und ohne Instagram bis nach Santiago.

Darüber hinaus hatte ich mein Smartphone still gestellt und fast immer im Flugmodus deaktiviert.

Doch ist mir am letzten Wochenende ein wunderbarer neuer Trick verraten worden, wie man unterwegs (und übrigens auch zuhause) weniger Zeit an das Smartphone verlieren kann:

Ich habe in jeder einzelnen App die “Mitteilungen” komplett deaktiviert (außer im Telefon).

Was bedeutet das, und was bewirkt das?

Wenn mir nun jemand eine Whatsapp-Nachricht schreibt, dann meldet sich mein Telefon nicht bei mir. Also weder ein Klingeln, noch ein Vibrieren, und vor allem aber auch kein roter kleiner Haken auf dem Bildschirm.

Ich entdecke diese neue Nachricht erst dann, wenn ich aktiv (!) die Whatsapp-App öffne.

Hast du das auch schonmal ausprobiert? Ich kann es wirklich sehr empfehlen, nicht nur unterwegs auf dem Jakobsweg.

Denn ich bin sicher, in der letzten Stunde meines Lebens werde ich garantiert bedauern, nicht noch länger in mein Smartphone geschaut zu haben.

Was meinst du dazu? Wir freuen uns wie immer auf Meinungen und Diskussionen hier ganz unten auf der Seite in den Kommentaren.

(Titelbild von Hans Schildhammer)

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