Blasen vermeiden – die ultimative Anleitung!

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In diesem Artikel erfährst du, wie du garantiert ohne Blasen den Jakobsweg bis nach Santiago kommst.

Garantiert ohne Blasen? Ist das nicht unseriös? Nein, es ist uns total ernst damit.

Das da oben auf dem Bild, das sind meine Füße, tausendfach gespiegelt, nach einem 40km-Tag auf dem Caminho Portugues, abends im Flur von irgendeinem kleinen Hotel. Zwar fix und fertig, aber mit zwei Füßen, die mich problemlos getragen haben.

Inhalte

Zusammenfassung

Hier ist die Zusammenfassung vorab:

Es gibt Bewegung und Reibung zwischen Schuh -> Socken -> Haut -> Gewebe vom Fuß.
Kommt zu viel Bewegung bis im Gewebe unter deiner Haut an, so entstehen dort Blasen. Diese Bewegung gilt es zu vermeiden.
Und das geht so:
Du brauchst einen perfekt passenden und gut eingelaufenen Wanderschuh. Vermeide unterwegs feuchte Füße, ziehe deine Schuhe und Socken daher oft unterwegs aus. So verringerst du die Reibung im Schuh.
Und jetzt kommt die Hauptsache: Die restliche Reibung darf nicht als Bewegung unter deiner Haut ankommen. Das gelingt, indem du dafür sorgst, dass sie außerhalb deiner Haut (also zwischen Haut und Schuh) möglichst ohne Widerstand geschehen kann.
  1. Den Reibungswiderstand zwischen Socken und Schuh kannst du verringern, indem du zum Beispiel Blasenstopper aufklebst. Damit kommt weniger Reibung am Socken an.
  2. Die Reibung, die dennoch am Socken ankommt, kannst du dort zwischen zwei Sockenschichten erlauben, also zB durch doppellagige Socken.
  3. Und wenn jetzt dennoch etwas Reibung bis auf deine Haut kommt, so kannst du dort den Reibungswiderstand verringern. Du machst deine Haut glatt, damit die Reibung nicht bis ins Gewebe unter der Haut geht. Das funktioniert zB mit Body Glide.

Um Blasen zu vermeiden, packe dir für deinen Jakobsweg also ein:

  • mindestens 3 Paar doppellagige Socken (1 Paar am Fuß, 1 Paar trocknet, 1 Paar Reserve).
  • 1 x Body Glide
  • 1 x Blasenstopper für die Ferse, und 1 x Blasenstopper für den Fuß.

Wir haben für dich ein Paket geschnürt, in dem alle drei Dinge enthalten sind. Es ist unsere ultimative Ausrüstung, um Blasen zu vermeiden. Hier geht es zum ultimativen Anti-Blasen Paket (das wir selber beim Pilgern nutzen).

Damit solltest du in der Lage sein, komplett ohne Blasen deinen Jakobsweg zu gehen.

Falls du dennoch eine kleine Blase bekommen solltest (zB weil deine Füße zu nass wurden, oder weil die Schuhe nicht perfekt passen), so empfehlen wir dir ein Päckchen Compeed-Pflaster. Das gibt es in jeder Apotheke am Jakobsweg. Und falls dennoch eine große Blase entsteht, so nimm ebenfalls mit: Nadel, Desinfektionstuch, Pflaster.

Aber: gemeinsam mit sehr (sehr, sehr) vielen anderen Pilgern sind wir überzeugt davon, dass du Blasen komplett vermeiden kannst, wenn du einfach nur vermeidest, dass Reibungswiderstand es bis zur Haut an deinen Füßen schafft.

Und jetzt erkläre ich dir im Detail, warum das so ist und wie es geht:

Blasen am Jakobsweg vermeiden – der lange Text

Kaum etwas kann beim Pilgern ärgerlicher sein, als schmerzende Füße.

Die Füße von Sarah, am Ende eines langen Tages auf dem Jakobsweg

Viele Pilger können Horrorgeschichten von Blasen erzählen. Hier ist eine kleine Collage von unseren Lesern. Wir haben die Fotos bewusst ganz klein gehalten, weil a) man das nicht gerne anschaut, und b) du es selbst vermeiden kannst, wenn du den Artikel zu Ende liest und unsere Ratschläge befolgst.

Collage der Schmerzen –  aus den Zusendungen unserer Pilger

Denn wenn es dir an den Füßen nicht gut geht, dann gehst du auch nicht mehr gut.

Niemand muss Blasen bekommen!

Wir stellen hier alles Wissenswerte zum Thema Blasenbildung zusammen und geben Tipps, wie Du quasi garantiert blasenfrei den Jakobsweg gehen kannst!

Wie entstehen eigentlich Blasen?

Diese 3 Schritte führen zur Blasenbildung:

  1. Beim Laufen bewegt sich der Fuß im Schuh hin und her. Der Reibungswiderstand der Socke und des Schuhfutters/Einlagesohle erzeugt eine Bremswirkung auf der Hautoberfläche.
    Die Haut wird durch diese Bremswirkung abgestoppt, während sich der Fußknochen weiter bewegt.
  2. Zwischen der abgestoppten Hautoberfläche und dem Fußknochen entstehen nun Scherkräfte im Gewebe. Diese Scherkräfte können das Gewebe zwischen der Hautoberfläche und dem Fußknochen strapazieren und schädigen.
  3. Als Folge solch einer Schädigung tritt Plasmaflüssigkeit aus den Zellen aus und formt eine Blase unter der Hautoberfläche.

Und zack ist die Blase am Fuß da!

Was begünstigst also die Blasenbildung?

Reibung auf der Hautoberfläche fördert generell die Bildung von Blasen. Du musst also diese Reibung reduzieren, um die Scherkräfte zu mindern, die zwischen der Hautoberfläche und dem Fußknochen das Zwischengewebe belasten.

Die Kombination aus Reibung auf der Hautoberfläche (1), Wärme (2) und Feuchtigkeit (3) im Schuh sind die entscheidenden Faktoren, die die Blasenbildung sehr fördern.

Stufe 1: Reibung auf der Haut

Aus der Physik wissen wir: Bewegen sich zwei Körper aneinander, entsteht Reibung. Bei ausdauerndem Gehen sind die Füße in den Socken und Schuhen ständiger Bewegung ausgesetzt. Querbewegungen und Längsbewegungen im Schuh wechseln sich dabei ab. Socken und Haut bewegen sich dabei gegeneinander, wodurch Reibung entsteht. Der Grad der Reibung („Reibungskraft“) ist dabei abhängig von der Bewegungsintensität, den in Schuh und Socken verbauten Materialien und dem Mikroklima auf der Hautoberfläche. Eine schweißfeuchte und weiche Haut im Zusammenspiel mit feuchten Socken verstärkt die Reibung zusätzlich.

Stufe 2: Wärme entsteht

Wir wissen auch: Reibung erzeugt Wärme. Daher rieben unsere Vorfahren Holzstöcke aneinander um Feuer zu machen. Wir wissen aus dem Maschinenbau, dass Reibung meist Energieverluste zur Folge hat, da sie mechanische Energie, die in unserem Fall an der Hauptoberfläche entsteht, in Wärme umwandelt. Da kann es auch mal schön „heiß“ werden. Marathonläufer sprechen in diesem Fall von „hot spots“ an den Füßen. Es geht aber nicht nur Energie verloren. Wie im Maschinenbau unumgänglich, muss daher auch an der Hauptoberfläche gekühlt werden, um Beschädigungen an der Haut zu verhindern.

Stufe 3: Feuchtigkeit (Schweiß) zur Abkühlung

Die Kühlung wird von der Fußhaut erledigt, die ihre Temperaturregulation durch das Absondern von Schweiß steuert. Der entstehende Schweiß entzieht dem Fuß Wärme durch Verdunstung.

Hände und Füße sollen aber auch „greifen“ können, weshalb Mutter Natur dafür gesorgt hat, dass an diesen Körperteilen ausreichend Feuchtigkeit zur Verbesserung der Griffigkeit bereitgestellt wird. Rund 350 Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter Fuß sondern da schnell mal ein Schnapsglas Schweiß innerhalb eines Tages ab.

In der Folge weicht die schweißfeuchte Haut auf, wodurch ihre Widerstandskraft abnimmt. Der Schweiß lagert sich zudem auch in den Socken ein und sorgt für einen steigenden Reibungswiderstand der feuchten Socken, im Zusammenspiel mit der aufgeweichten Hautoberfläche.

Und damit beginnt das Spiel leider von vorne: Mit dem steigenden Reibungswiderstand bewegt sich der Blasenkreislauf in eine erneut eskalierende Runde.

Vor diesem Hintergrund liegt es also auf der Hand, dass wir den Blasenkreislauf bereits bei Stufe 1 stoppen müssen, wenn wir keine Blasen bekommen möchten.

Wenn wir es schaffen, die Reibung auf der Haut zu minimieren, entsteht weniger Wärme, und die Schweißdrüsen sondern weniger Feuchtigkeit ab. Der wenige Schweiß, der dennoch entsteht, kann mit feuchtigkeitsableitenden Materialien in Socken und Schuhen von der Haut weggeleitet werden.

Zusammenfassung: Durch Reibung auf der Haut entsteht Wärme. Wärme animiert die Haut zum Absondern von Schweiß. Eine schweißfeuchte Haut wird empfindlicher, wodurch ihre Widerstandsfähigkeit abnimmt. Schweißfeuchte Socken erhöhen den Reibungswiderstand und läuten damit die nächste Runde im Blasenkreislauf ein. Damit der Blasenkreislauf nicht ins Rollen kommt, muss die Stufe 1 gestoppt werden.

Wie vermeidest du nun Blasen an den Füßen?

Die Reibung an der Hautoberfläche kann verhindert werden, indem der Reibungswiderstand zwischen a) Socke und Schuh oder b) zwischen Haut und Socke durch „Glattmachen“ reduziert wird. An genau drei Stellen kann hier also die Entstehung von Blasen verhindert werden:

1) Schnittstelle „Haut – Socke“:

Hier hilft das Glätten der Hautoberfläche an der betreffenden Stelle durch Auftragen einer dünnen Schutzschicht aus Vaseline oder Body Glide.

2) Schnittstelle „Socke – Socke“:

Hier hilft es. zwei Socken übereinander anzuziehen. Doch weil diese oft Falten werfen, sind doppellagige Socken die beste Lösung, um Reibungswiderstand an der Hautoberfläche zu reduzieren, indem die beiden Schichten der Socken aneinander reiben, statt die Socken auf der Haut.

3) Schnittstelle „Socke – Schuh“:

Du kannst auch die Innensohle (bzw. Schuhinnenwand) glätten, damit die Problemstelle hier leichter “rutscht” und die Reibung nicht nach innen in Richtung Haut weitergeleitet wird. Das geht durch Einsatz von glattem Klebeband oder Blasenstopper.

Das hier oben sind die drei wichtigsten Maßnahmen, um Blasen zu vermeiden!

Um Blasen zu vermeiden, kaufe dir für deinen Jakobsweg also:

  • mindestens 3 Paar doppellagige Socken (1 Paar am Fuß, 1 Paar trocknet, 1 Paar Reserve).
  • 1 x Body Glide
  • 1 x Blasenstopper für die Ferse, und 1 x Blasenstopper für den Fuß.

Ganz typisch: Blasen an den Fersen durch Fersenschlupf

Wenn Deine Ferse in der Fersenbox des Schuhs zu viel Spielraum hat und sich auf und ab bewegt, spricht man vom Fersenschlupf.

An sich ist die Bewegung der Ferse ganz natürlich – im Wanderschuh kann diese Dauerbelastung jedoch schnell zu übermäßiger Reibung führen. Und in der Folge zu Blasen.

Während sich bei Läufern überdurchschnittlich häufig Blasen unterhalb des Ballens entwickeln, sind insbesondere Wanderer oft von Blasen an den Fersen betroffen.

Vier Möglichkeiten, wie Du einen Fersenschlupf – Reibungseffekt reduzieren kannst

Im Wesentlichen gibt es drei Techniken, um einen Fersenschlupf zu reduzieren.

 

1. Fersenschlupf durch Schnürung vermindern

Durch gezielte Schuh-Schnürtechniken kann der Sitz der Ferse in der Fersenbox so optimiert werden, dass die Auf- und Ab-Bewegung (Fersenschlupf) eingeschränkt wird.

Im Internet findest du viele gute Videos die im Detail zeigen, wie diese Schuh-Schnürtechniken bei Wanderschuhen und bei Laufschuhen eingesetzt werden. Läufer haben sogar einen eigenen Begriff geprägt, die sogenannte „Marathon-Schnürung“, bei der das gerne übersehene obere letzte Loch des Laufschuhs in die Schnürtechnik mit einbezogen wird.

Durch gezielte Schuh-Schnürtechniken kann der Sitz der Ferse in der Fersenbox so optimiert werden, dass die Auf- und Ab-Bewegung (Fersenschlupf) eingeschränkt wird.

Und damit wird Bewegung im Schuh vermieden, die am Ende auch an deiner Haut “landen” könnte, wo dann eine Blase enteht.

 

2. Fersenschlupf reduzieren durch richtige Weite bei der Schuhauswahl

Vor allem Frauen sollten jetzt aufhorchen: Frauen haben in ihrer Fußanatomie oft schmalere Fersen als Männer. Sie sollten beim Kauf des Wanderschuhs darauf achten, dass auch ein sogenannter Damenleisten bei der Schuhherstellung eingesetzt worden ist. Die Schuhweiteneinteilung und Leistenherstellung ist eine Schuhwissenschaft für sich. Es werden dabei im Wesentlichen fünf Weiten unterschieden:

Weite E: für schmale Füße,
Weite F: für schmale bis normale Füße,
Weite G: für normale Füße mit durchschnittlicher Breite,
Weite H: für etwas kräftigere, vollere Füße,
Weite K: für breite Füße mit besonderen Ansprüchen.

Verschiedene Schuhhersteller haben dann auch wieder unterschiedliche Weiteneinteilungen. Es gibt hier nur eine Strategie, die dich zum Erfolg führen kann: Unter den Augen eines fachkundigen Beraters möglichst viele Schuhe anprobieren, bis der Sitz in der Fersenbox stimmt.

3. Fersenschlupf reduzieren durch den Einsatz von Fersenkeilen

Fersenkeile (auch als Fersenkissen oder Fersenerhöhung bezeichnet) sind in verschiedenen Höhen und Breiten erhältlich. Sie werden in die Schuhe oder unter die Schuheinlegesohle gelegt oder eingeklebt. Sie drücken durch ihre Sprengung die Ferse etwas höher gegen den Spann des Schuhs und in die Fersenbox hinein.

Durch Fersenkeile können auch Beinlängendifferenzen ausgeglichen werden. Außerdem werden Sehnen und Muskeln im Wadenansatz und im hinteren Teil des Fußes entlastet.

Orthopädisch orientierte Schuhgeschäfte sind hierfür deine Anlaufstelle. Mit deren fachkundiger Beratung wirst du die Fersenkeile optimal für deine Bedürfnisse anpassen können.

4. Aufkleber für die Schuh-Innenseite “Blasenstopper”

Wenn es donnoch zur Schlupf-Bewegung im Schuh kommt, gilt es, die Reibung zwischen der Schuh-Innenseite und der Socke zu reduzieren. Genau dafür gibt es Aufkleber.

Ganz genau, der Aufkleber für die Schuh-Innen-Seite. Wir haben dafür ein kurzes Video zur Anwendung aufgenommen. Es handelt sich hierbei um den Blasenstopper-Aufkleber.

Socken und die im Schuh verbauten Materialien spielen eine wesentliche Rolle bei der Verhinderung von Blasen

Du solltest also nicht nur den Fersenschlupf reduzieren, sondern auch den im Schuh verarbeiteten Materialien sowie deinen Socken Aufmerksamkeit widmen. Das Stichwort hier lautet „Reibungswiderstand“. Um Scherkräfte zu vermeiden, müssen die blasenproblematischen Stellen etwas „glatt“ gemacht werden.

Blasenstopper kaufen

1. Glattmachen der Haut an der Ferse

Es gibt zwei Techniken, um die Hautoberfläche an der Haut etwas glatter zu machen, damit sie leichter an der Socke entlang gleiten und sich so die Scherkräfte reduzieren.

a) Tapen der Ferse:

Die erste Technik besteht darin, die Hautstelle zu tapen. Tapen wird meistens eingesetzt, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und zu unterstützen. Sportler schwören auf diese Methode und wenden sie auch zum Schutz vor Fersenblasen an.

Richtiges Tapen ist eine Kunst für sich. Das braucht einiges an Erfahrung. Wir empfehlen Tapen bei Fersenblasen nur als „letztes Mittel“, wenn alle anderen Techniken versagt haben und selbst dann am liebsten nicht.

Warum empfehlen wir Taping nicht?

Es gibt kaum Erfahrungswerte, um sicher einschätzen zu können, ob Tapen wirklich Blasen verhindert. Die Oberflächen vieler Tapes haben zudem einen recht hohen Reibungswiderstand und können auch kleinste Falten produzieren, was wiederum Blasen entstehen lässt.

Etwas anderes ist es natürlich, wenn an den Fersen Schmerzen auftreten, die nicht direkt den Fersenblasen zuzuordnen sind. In diesem Fall bitte medizinischen Rat einholen.

b) Schmieren und Cremen der Ferse mit der Hirschtalg-Salbe oder dem Body Glide

Für viele Pilger reicht es schon, sich die Ferse einzureiben. Es ist gut möglich, dass auch du zu denen gehörst, bei denen es ausreicht, die Hautstelle, an der die Blase normalerweise entsteht, durch Einreiben mit den gängigen „Schmiermitteln“, wie Vaseline, die Hirschtalg-Creme oder das Body Glide.

Wichtig hierbei: Dies ist eine vorbeugende Maßnahme. Sie muss je nach zu bewältigender Strecke öfter wiederholt werden. Wer dabei schmierige klebrige Hände vermeiden möchte, greift zu Body Glide. Ähnlich einem Deostick, lässt er sich auftragen, ohne sich dabei die Finger zu verschmieren.

Der Balsam bildet einen trockenen, unsichtbaren Schutzfilm, der besser wirkt als der von Cremes, Puder, Lotionen oder Vaseline.

Wir haben daher den Body Glide im Shop im Angebot, es ist einfach in der Handhabung und praktisch auch von unterwegs anzuwenden – ähnlich wie ein Deo-Roller.

 

2. Glattmachen durch doppelte Socken – oder gleich Doppelsocken

In sehr vielen Fällen reicht es zur Verhinderung der Blasen aus, auf Doppelsocken zu setzen oder einfach zwei Socken übereinander zu tragen (innen dünne, außen dickere). Vor allem synthetische Sockengarne, die zudem durch ihre große Faseroberfläche auch sehr gut Schweiß aufnehmen können, haben die Eigenschaft recht „glatt“ zu sein. Die glatte Innensocke kann dadurch leicht an der glatten Aussensocke gleiten und dadurch Reibung zwischen die Socken verlagern.

Die doppel-lagigen Jakobsweg-Socken findest du in unserem Shop in zwei Längen. Beachte, dass die kurzen Socken manches mal nicht lang genug sind, um den oberen Schaft-Bereich des Wanderschuhs zu erreichen. Nimm im Zweifelsfall also lieber die längeren Socken (also eher Strümpfe als Socken).

3. Glattmachen am Schuh

Einen Schuh in der Fersenbox an der blasengefährdeten Stelle glatt machen – geht das denn? Kurz und knapp: Ja.

Noch einmal, weil es so wichtig ist: Futtermaterialien mit hohem Reibungswiderstand „halten“ die Socke fest. Die Socke wiederum hält deine Haut fest. Der Fersenknochen bewegt sich beim Gehen im Fuß auf und ab, wodurch Scherkräfte entstehen. Das Zwischengewebe wird verletzt. Flüssigkeit (Plasma) wird eingelagert und – zack – die Blase ist da.

Wenn Du Dir einen Schuh mit Lederfutter besorgt hast, bist Du im Vorteil. Lederfutter, soweit es Glattleder ist und nicht sogenanntes „Wildleder“ (Velour-Leder), hat einen geringeren Reibungswiderstand als die häufig von den Schuhherstellern verbauten Textilmaterialen.
Doch auch Lederfutter – selbst glattes Lackleder (was als Schuhfutter praktisch nie zum Einsatz kommt), hat die Eigenschaft kleinste Falten zu werfen, auch in der Fersenbox.

Erschwerend kommt hinzu, dass Du Dir vielleicht ein Loch in die Fersenbox deines Schuhs gelaufen hast. Das kann nach mehreren hundert Kilometern aber auch nach sehr viel kürzeren Strecken passieren.

Die optimale Lösung wäre in diesem Fall, dir durch Glattmachen deine Blasen vom Hals (also von den Füßen) zu halten und gleichzeitig das Loch in der Fersenbox zu flicken. Und das geht sogar! Mit dem speziellen Aufkleber, der zur Blasenverhinderung in den Schuh und nicht auf die Haut geklebt wird: wir empfehlen den Blasenstopper. Ihn einzukleben ist kein Hexenwerk und funktioniert sehr zuverlässig, wenn du die Anwendungshinweise beachtest.

Achte bei der Auswahl deines Schuhs auf jeden Fall darauf, dass sich im Bereich der Fersenbox auf der Höhe deines Fersenbeins keine störenden Verbindungsnähte befinden. Wir staunen immer wieder darüber, wie wenig Wert von den Schuhherstellern auf die Auswahl hochwertiger Materialien und nahtfreier Konstruktionen gelegt wird.

Häufige Fragen und Tipps: Blasenpflege beim Wandern

Sollte man eine Blase aufstechen?

Eins vorweg: 

Achte auf Hygiene und beurteile in der Situation. Wenn jedoch, dann sei für den Fall gut ausgestattet. Mit einem Desinfektionsspray und einem Schutzpflaster zum Nachversorgen der Wunde.

Kleine Blasen sollten ohne, dass sie aufgepiekst werden, vor weiterer Reibung mit einem Tape oder einem Pflaster (zum Beispiel mit den beliebten Compeed-Pflastern) geschützt werden. Wenn die Blase also noch klein ist, versuche es mit Abkleben. Achte noch mehr darauf, Feuchtigkeit, Reibung und Wärme an der betroffenen Stelle zu vermeiden. Die Blasen sollten dann zumindest nicht größer werden.

Wenn auf der Tour große, oberflächliche Blasen entstehen, sollte nach Möglichkeit am Abend vor der Nachtruhe die Flüssigkeit aus der Blase gelassen werden. Wenn die Blase nicht mehr unter Druck steht, lässt der Schmerz nach, der an den offenen Nervenenden der unteren Hautschicht durch den Druck der Flüssigkeit innerhalb der Blase entsteht.

Versorge deine Blasen abends, dann können die (geöffneten) Wunden über Nacht wieder heilen.

Blasen öffnen: Schritt für Schritt

Schritt 1: Hierzu sollte die Nadel steril sein, mit Alkohol oder mit mit einem Feuerzeug kann die Nadel ebenfalls vorbereitet werden. Vor dem Anstechen der Blase sollte der Fuß ebenfalls desinfiziert werden. 

Schritt 2: Steche die Blase ganz vorsichtig seitlich an. Achte darauf, dass du nicht zu tief einstichst. Also nur die Haut über dem Wasser aufstecken. Das ist dann auch 100% schmerzfrei.

Schritt 3: Wenn die Flüssigkeit ausgetreten ist, dann desinfiziere nochmal die Hautoberfläche und achte darauf, die Hautschicht unbedingt auf der Blase zu belassen. Die Haut schützt zusätzlich von einer Infektion und ist für die darunter liegende Hautschicht ein Puffer, der vor Schmerzen an den noch offenen Nervenenden der unteren Hautschicht schützt.

Achtung: 

Vorsicht ist geboten, wenn die Blase schlecht heilt oder gelbliche Flüssigkeit austritt. Dann könnte sich die Wunde entzündet haben: ein Fall für den Arzt. 

Warum sammelt sich in Blasen Flüssigkeit?

 

  1. Durch mechanische Reibung löst sich die Oberhaut (Epidermis) – die äußere Hautschicht, von der Unterhaut (Subcutis).
  2. Dabei werden auch Blutgefäße verletzt und genau hier können nun Wasser, Proteine und Salze in den Hohlraum und sammeln sich dort.
  3. Dies führt zur Blasenbildung und durch das Flüssigkeitsvolumen innerhalb der Blase entsteht Druck auf den offenen Nervenenden der inneren Hautschichten.

Was ist das für eine Flüssigkeit in der Blase?

Die Flüssigkeit, die sich in der Blase befindet, besteht im Grunde aus Flüssigkeitsanteilen und Proteinen sowie Salzen aus deinem Körper. Durch kleine Risse in den Blutgefäßen tritt diese Plasma-Flüssigkeit in den Hohlraum zwischen den beiden Hautschichten, der Epidermis (Oberhaut) und der Subcutis (Unterhaut). In der Blasenflüssigkeit fehlen die roten Blutkörperchen.

Brauche ich einen Wanderschuh?

Funktionen, die nur ein gut sitzender Wanderschuh leisten kann:

  • optimale Federung und Dämpfung des Gewichts auf der Fußsohle
  • guten Sitz durch gute Passform und gute Einstell-/ Verstellmöglichkeiten (siehe weiter oben “Fersenschlupf”)
  • Schonung der Gelenke und Muskeln am Fuß (u. a. als Schutz gegen Umknicken im Sprunggelenk)
  • Schonung der Bandscheiben, da optimale Federung
  • Vorbeugung vor Blasen, da Reibung und Druck durch optimale Passform reduziert wird
  • Atmungsaktivität, daher Reduktion von Feuchtigkeits-Entwicklung und daher ebenfalls fördernd gegen Blasenbildung
  • Wasserdichtigkeit, denn nasse Füße bereiten keine Wanderfreude
  • Grip durch definiertes und rutschfestes Profil

Neben dem richtigen Wanderschuhe kommt es auch auf die Schnürtechnik an

Beim Schnüren der Wanderschuhe gilt es grundsätzlich genau zu sein.

Vor dem Schnüren sollte die Lasche mittig ausgerichtet werden. Beim Wandern sollte regelmäßig nachgeschnürt werden. Dies vermeidet einen lockeren Sitz, der zu Reibung und damit zur Blasenbildung führen kann.

Um Schlupfreibung zu minimieren, müssen die drei Zonen Spann (1), Feststellösen (2) und der Schaft (3) mit der notwendigen Kraft und Festigkeit geschnürt werden.

Je nach Deiner aktuellen Wanderetappe und Steigung, sollte die Schnürung ebenfalls angepasst sein.

Hierzu folgende Tipps von uns:

  • Wenn es bergauf geht, kann der Fuß etwas mehr Luft vertragen. Der Bereich um den Schaft kann also etwas Spielraum bekommen.
  • Bergab gilt es, um die Ferse zu stabilisieren, also den Schaftbereich fester zu schnüren. So rutscht der Fuß nicht nach vorne, Reibung wird vermieden und damit auch die Blasenbildung. 

Achte auf deine Tagesform, ob die Schnürung tagesaktuell passt. Manches Mal, zum Beispiel, wenn Wasser sich in den Beinen und Füßen ablagert, kann die Schnürung von gestern heute zu eng sein. Kontrolliere daher, auch bei gleichbleibender Steigung und Untergrund mindestens zwei mal am Tag, wie wohl sich deine Füße mit der Schnürung fühlen.

Kann ich mit meinen Tennissocken wandern?

Tennissocken bestehen zu einem hohen Anteil aus Baumwolle. Baumwolle hat die Eigenschaft Feuchtigkeit zu speichern. Durch die Wärme, die beim Wandern am Fuß entsteht, schafft man damit genau die Basis für Blasenbildung, wenn dann noch Reibung durch nicht optimalen Sitz im Schuh dazukommt.

Daher: ein klares Nein zu gewöhnlichen Tennissocken. Die doppel-lagigen Wandersocken aus unserem Jakobsweg Shop sind für das Pilgern ausgelegt.

 

Kann ich auch mit normalen Turnschuhe wandern?

Als Anfänger, wenn man langes Wandern nicht aus eigener Erfahrung kennt, stellt man sich womöglich diese Frage: Tut es eigentlich auch mein hochwertiger Trainings-Turnschuh?

Davon raten wir dringend ab. Auch wenn offene Tracking-Sandaletten und ein luftiges Baumwoll-Shirt für eine Tagesausflug im nahegelegenen Waldstück oder in den Wiesen reicht, stellt das tagelange Wandern völlig andere Anforderungen an deine Füße.

Bedenke, dass Du es mit Steigungen und Gefälle zu tun haben wirst. Der Untergrund nicht immer angenehm eben ist und dein gesamtes Körpergewicht inkl. deines Rucksackes auf den Füßen lastet. Deine Knöchel, die Muskeln und vor allem die Gelenke gilt es daher besonders gut zu schützen. Deine Füße benötigen eine stabile Auflage, und Dein Knöchel sollte ebenfalls in guter Verbindung zum Schuh sein. Hier kommt es auch auf eine gute Schnürtechnik (siehe oben) an.

Eingetragene Wanderstiefel, die atmungsaktiv sind und eine gute Passform an deinem Fuß und Knöchel haben, sind also A und O für blasenfreies Wandern.

 

 

 

 

Kennst du den Unterschied? Aufkleber für den Schuh statt Pflaster auf der Haut?

 

Ganz genau, oftmals noch völlig unbekannt oder teilweise unterschätzt sind die Aufkleber für die Schuh-Innenseiten. Angebracht werden diese Aufkleber im Fersen- und Fussballen-Bereich der Wanderschuhe.

Die Aufkleber sorgen für eine sehr glatte Oberfläche der Schuh-Innenseite und damit wird einer der wichtigsten Faktoren für die Entstehung der Blasen, die Reibung im Übergang Schuh-Socke, reduziert.

Da ein vorbeugender Plaster an der Fußhaut sich beim Wandern lösen kann und damit wieder als Fremdkörper zwischen Socke und Schuh unnötig Reibung erzeugen kann, empfehlen wir, davon abzusehen, Pflaster als Schutz vor Blasen an die Haut zu bringen.

Die Oberfläche der Schuh-Innenseite dagegen glatter zu machen macht definitiv Sinn.

 

Hey, du hast alles bis hierher gelesen?

Dann weißt du nun alles, was es braucht, um ohne Blasen den Jakobsweg zu gehen.

Hier sind nochmal die drei Dinge, unserer Meinung nach bestmöglich vor Blasen schützen (neben all den Tipps oben im Text):

Um Blasen zu vermeiden, packe dir für deinen Jakobsweg also ein:

  • mindestens 3 Paar doppellagige Socken (1 Paar am Fuß, 1 Paar trocknet, 1 Paar Reserve).
  • 1 x Body Glide
  • 1 x Blasenstopper für die Ferse, und 1 x Blasenstopper für den Fuß.

Wir haben für dich ein Paket geschnürt, in dem alle drei Dinge enthalten sind. Es ist unsere ultimative Ausrüstung, um Blasen zu vermeiden. Hier geht es zum ultimativen Anti-Blasen Paket (das wir selber beim Pilgern nutzen).

 

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