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Wenn Menschen dir vom Jakobsweg erzählen, meinen sie höchstwahrscheinlich den Camino Francés. Denn dieser Weg ist die Hauptroute aller Jakobswege, und auf ihm sind die meisten Pilger unterwegs.
Fakten:
- Bekanntester & beliebtester Jakobsweg
- 65 % aller Pilger gehen diesen Weg
- 800 Kilometer Länge
- Wegprofil: Leicht bis mittelschwer
- Ideale Reisezeit: Frühjahr bis Herbst
- Reisedauer: 5 Wochen
Startpunkt des Camino Francés ist das Städtchen St. Jean Pied de Port nahe der französisch-spanischen Grenze.
Von dort geht es zunächst in einer sehr anspruchsvollen ersten Etappe über die Pyrenäen nach Pamplona. Fortan führt der Weg nun weniger anspruchsvoll in Richtung der Stadt Burgos und durchquert anschließend die „wüstenähnliche“ und wenig bewachsene und besiedelte Gegend der Meseta.
Weiter geht es durch die ebenfalls bekannte Stadt Leon und nach Astorga, ehe der Camino Francés über zwei Pässe in die Region Galicien kommt. Kurz vor dem Ziel in Santiago de Compostela laufen die verschiedenen Jakobsweg-Routen zusammen und erreichen gemeinsam das langersehnte Ziel: Die berühmte Kathedrale von Santiago.
Was den Camino Francés besonders macht, ist seine abwechslungsreiche Landschaft, die sich beim Durchschreiten des Weges und der vier spanischen Regionen Navarra, Rioja, Nordkastilien und Galicien stetig verändert. Charakteristisch für den Camino Francés ist auch der Pilgergeist, der durch die zahlreichen Klöster entlang des Weges geprägt wird.
Eine stark ausgebaute und sich ständig im Ausbau befindliche Infrastruktur machen den Weg für Pilgerneulinge und jedermann gut begehbar. Du brauchst dir auf dem Camino Francés keine Sorgen zu machen, dich groß zu verlaufen oder die Etappen körperlich nicht zu schaffen. Denn es gibt Herbergen en masse und Wegweiser an fast jedem Stein entlang des Weges. Was den einen mit einer beruhigenden Ruhe und Sicherheit erfüllt, zerstört für den anderen zunehmend den Reiz des Weges: Während Pilgerneulinge die „touristische“ Infrastruktur des Weges schätzen, vermissen erfahrene Pilger oftmals die einstige Ruhe und ursprüngliche Stimmung des Weges.
Nicht jeder möchte in Pilgerscharen die letzten Kilometer nach Santiago bewältigen. Nicht jeder möchte mit vielen Dutzenden Pilgern in einem Schlafsaal nächtigen. Nicht jeder schätzt die steigende Kommerzialisierung des Jakobswegs, die mit den zunehmenden Pilgerzahlen einhergeht.
Wer jedoch noch Neupilger ist, die Begegnung mit vielen anderen Menschen nicht fürchtet oder eine andere Jahreszeit als den Hochsommer wählt, kann immer noch und nach wie vor den besonderen Geist des Pilgerns auf dem Camino Francés erleben. Den Zauber, der so vielen Menschen schon dabei geholfen hat, mehr Klarheit, Freude und Lebendigkeit in ihr Leben zu holen.
Ideale Jahreszeiten, um den Camino Francés zu pilgern, sind Frühjahr wie Herbst, wenn der Weg noch nicht so überlaufen ist. Pilger, die die Einsamkeit suchen, gehen bisweilen auch in den Wintermonaten und der absoluten Nebensaison.
Der Weg durchquert verschiedene Klimazonen Spaniens und bringt daher auch verschiedene Wetter- und Temperatureinflüsse mit sich: Die karge Meseta kann vor allem im Sommer warm werden, das letzte Stück in Galicien ist dagegen besonders im Frühjahr und Herbst für Regen bekannt. Insgesamt ist das Klima jedoch weitestgehend trocken.
Mehr über das Wetter auf dem Jakobsweg.
Wenn du ein paar Wörter Spanisch sprichst, kommt dir das auf dem Camino Francés natürlich zugute, ein Muss ist es jedoch keinesfalls. Du wirst auch mit Englisch und zur Not mit Zeichensprache oder der Mithilfe anderer Pilger gut durchkommen. Letzteres sollte besonders auf diesem gut besuchten Jakobsweg kein Problem darstellen.
Für den gesamten Camino Francés mit seinen 800 Kilometern solltest du etwa 5 Wochen Zeit einplanen. Manch einer entscheidet sich am Schluss seiner Reise in Santiago de Compostela sogar noch, den Weg um 3 bis 4 Tage zu verlängern und das Kap Finsterre oder Muxia zu erwandern.
Hier geht es zu allen 32 Etappen des Camino Francés.
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