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Via Lemovicensis
von Captieux nach Roquefort
Die Heidelandschaft “Landes” galt langezeit als härteste Herausforderung für Pilger. Im mittelalter gab es hier keine Landwirtschaft, kein Wasser, keinen Wein, keine Tiere. Also nichts, von dem sich ein Pilger hätte ernähren können.
Ursache waren vor allem die Dünen, die von der Küste aus Sand ins Landesinnere trugen und somit für die karge Landschaft sorgten. Insbesondere nach Regenfällen verwandelte sich die Gegend in eine riesige Sumpffläche die erst durch eine umfangreiche Baumbefestigung der Dünen durch Napoleon III. trockengelegt werden konnten.
Heute zählt das Gebiet zu den größten zusammenhängenden Waldflächen Europas (Kiefern), jedoch haben die Sümpfe einen Erben hinterlassen: In den Sommermonaten können die Mücken zur Qual für Wanderer werden – lange Kleidung empfiehlt sich daher auch an heißen Tagen!
Eine Attraktion der Region sind die Stierkämpfe, die zu besonderen Festtagen ausgetragen werden. Im Gegensatz zu den spanischen Kämpfen verlässt der Stier hier die Arena nicht als Steak sondern darf zurück auf die grüne Weide.
Retjons liegt auf halber Strecke nach Roquefort und besteht nur aus wenigen Häusern. Dafür gibt es aber eine kleine Poststelle, einen Laden und eine kleine Bar bei der man unbedingt eine Pause einlegen sollte.
Wanderer die es bis nach Santiago de Compostela schaffen wollen müssen ab genau diesem Punkt noch 1.000 Kilometer auf sich nehmen – noch ein Grund, die Pause in der Bar zu genießen.
Kurz hinter Retjons liegt eine kleine Kapelle aus dem 12.-13. Jahrhundert, die Chapelle Notre-Dame de Lugaut.
Über einen Bach hinweg geht es durch eine schöne Allee nach Roquefort. Kulturell sticht hier die Eglise Notre-Dame de l’Assomption aus dem 12. Jahrhundert herbor. Direkt daneben steht eine Jakobus-Kapelle, die erst 1999 restauriert wurde.
Nach dem Roquefort-Käse riecht es hier übrigens wenn überhaupt nur aus den eigenen Schuhen – das für den kräftigen Käse verantwortliche Roquefort ist in einer anderen Region (Aveyron) und hat mit diesem Ort nichts zu tun. Schade.
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